Wer einfach, schnell und dauerhaft seine Haare färben will, kommt an Oxidationshaarfarben kaum vorbei. Diese chemischen Mittel für das Haarefärben enthalten zwei Bausteine, die miteinander vermischt werden: Ein Oxidationsmittel, meist Wasserstoffperoxid, und die Färbepaste für den gewünschten Farbton. Das Oxidationsmittel zerstört die natürlichen Farbpigmente und hellt das Haar auf. Allerdings greifen die Mittel das schwarze Melanin stärker an als das rote. Deshalb stecken in den Produkten blaue Farbpigmente – sonst entstünde ein orangefarbener Stich beim Haare färben.
Die neue Haarfarbe entsteht erst in der Einwirkzeit. Der Farbstoff wird nicht als Ganzes zugesetzt, sondern er entsteht aus kleinen, farblosen Vorstufen. Sind die Mini-Moleküle in das Haar eingedrungen, findet eine Reaktion mit Wasserstoffperoxid statt. Jetzt sind die Farbmoleküle so groß, dass sie nicht mehr aus dem Haar heraus kommen.
Der neue Farbton ist dauerhaft, er lässt sich nicht durch Haare waschen entfernen. Allerdings wachsen die Haare rund einen Zentimeter im Monat, so dass nach einiger Zeit der Ansatz mit der Naturfarbe deutlich sichtbar wird. Dann ist es an der Zeit für erneutes Haarefärben.
Wie oft Haare färben angezeigt ist, hängt vom persönlichen Geschmack ab – oder vom Zeitpunkt, ab dem man den Kontrast zwischen Ansatz und gefärbtem Haar als störend empfindet.
Ist Haare färben schädlich?
Für Haar und Kopfhaut ist die chemische Prozedur, mit der man die Haare färben kann, ziemlich strapaziös. Über die Kopfhaut können chemische Substanzen auch in den Körper gelangen. Manche Stoffe in den Haarfärbemitteln gelten als Allergieauslöser, beispielsweise Resorcin. Auch Leber- und Nierenschäden sind nicht ausgeschlossen. Handschuhe zur Verringerung der Kontaktfläche mit dem Färbemittel sind deshalb ein Muss, während Sie Ihre Haare färben.
In der Kritik stehen auch aromatische Amine. Manche Produkte enthalten sie als Farbvorstufen. Frühere Studien deuteten darauf hin, dass Haarfarben bei langjähriger Verwendung das Blasenkrebsrisiko steigern. Die Untersuchungen wurden jedoch mit Produkten aus den 60er- und 70er-Jahren durchgeführt. Ob sich das erhöhte Blasenkrebsrisiko allein auf die aromatischen Amine in den Haarfärbemitteln zurückführen lässt, ist nicht sicher.
Haare färben ohne Chemie
Sehr viel sanfter lassen sich die Haare färben mit Pflanzenfarben wie Henna, Kamille, Weizen, Kurkuma, Walnussschalen und Indigo. Sie lösen praktisch keine Allergien aus, schädigen die Haare nicht und verleihen ihnen natürlichen Glanz. Wer seine Haare natürlich färben möchte, muss allerdings Geduld mitbringen, denn die Anwendung ist umständlich und langwierig.
Zunächst gilt es, den gewünschten Farbton durch das Mischen verschiedener Pflanzenfarben zu erreichen. Die trockenen Pflanzenteile werden für das Haare färben mit Wasser zu einem Brei angerührt und auf die Haare aufgetragen. Je nach Haarstruktur und gewünschter Farbintensität muss die Paste bis zu mehreren Stunden einwirken.
Meist wird empfohlen, die Farbreaktion durch Wärmezufuhr und das Tragen einer Folienhaube zu verstärken. Wichtig ist es außerdem, den Farbbrei feucht zu halten, damit er nicht antrocknen kann. Anschließend wird die Paste mit Wasser ausgeschwemmt. Erst danach wäscht man die Haare mehrfach mit Shampoo.
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